Gestern, am 9. November 2023, gedachten wir der Opfer des Holocaust zum 85. Mal.
Es gibt über siebzig Stolpersteine hier im Kiez. Menschen aus der Nachbarschaft haben für die Steine Patenschaften übernommen. Sie behalten die Steine im Auge, putzen sie und schmücken sie mindestens zwei Mal im Jahr (5. Mai und 9. November).Gestern gab es überraschender Weise weiteren Schmuck in Form von Blumengestecken – wunderbare Gesten von Unbekannten, die den Stadtraum zumindest für einige Stunden veränderten und an die Pogromnacht und die Verfolgung von Jüdinnen und Juden, von Widerstandskämpfer:innen und anderen Marginalisierten des Nationalsozialismus erinnern ließen.
Leider war der Kerzen- und Blumenschmuck nach einigen Stunden verschwunden – doch die Steine glänzen weiterhin.
Danke an alle, die so für einige Stunden Zeichen der Anteilnahme an die Verfolgten des NS-Regimes setzten.
(Fotos: Susanne Regener / Stolpersteine im Bereich der Genthiner Straße und Lützowstraße)
Autor: Gabriele Hulitschke
Am 9. November jährt sich die Reichsprogromnacht, welche in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 Angst und Schrecken in der jüdischen Bevölkerung verbreitete.
Die SPD Tiergarten Süd lädt zu einem Gedenken an dem Ort in der Lützowstraße ein, wo einst die erste Gemeindesynagoge in Berlin stand.
Gedenken „In Demut erinnern“, am Do 9.11.2023, 19 Uhr
Lützowstraße 16, 10785 Berlin (heute Umspannwerk)