Überlebende der Blockade

Sie leben in unserer Nachbarschaft:
Letzte Überlebende der Blockade von Leningrad

Lange wurde in der Bundesrepublik Deutschland behauptet, die deutsche Wehrmacht sei nicht wissentlich an den nationalsozialistischen Kriegsverbrechen in Europa beteiligt gewesen. So wurde denn auch die Belagerung von Leningrad als eher kriegstaktisches – nicht ungewöhnliches – Geschehen heruntergespielt. In Wirklichkeit war diese ein schweres Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung.

„ICH HABE MIT DER TÖTUNG DER JUDEN NICHTS ZU TUN“

„Ich habe mit der Tötung der Juden nichts zu tun“. Das sagte Adolf Eichmann 1961 vor Gericht in Jerusalem. Er stellte sich als Befehlsempfänger dar – nur verantwortlich für die Evakuierungen, für die Logistik.

Die Wahrheit sieht ganz anders aus!

20. Juli – ein besonderes Datum in unserem Kiez

Am 20. Juli 1944 missglückt das Attentat gegen Adolf Hitler in der Wolfschanze. Noch in der Nacht werden die Widerständler Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Werner von Haeften im heutigen Ehrenhof des Bendlerblocks erschossen.

Am 27. Januar 1945 …

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen das KZ-Auschwitz und das Vernichtungslager Birkenau.

Davor hatten auch viele jüdische Mitbürger*innen aus unserm Kiez dort ihren Tod gefunden.

Verschwundene Stolpersteine

So sah er aus der Stolperstein für Mildred Harnack-Fish © OTFW
So sah er aus der Stolperstein für Mildred Harnack-Fish © OTFW

Bei meiner Recherche zu einem Artikel über den Widerstand in unserem Kiez (erscheint in der nächsten Printausgabe) habe ich mich auch auf die Suche nach den Stolpersteinen von Arvid Harnack und Mildred Harnack-Fish in der Genthiner Straße gemacht und fand – nichts! Klar, da war über Jahre eine Baustelle, aber auch nachdem Gerüste und Abdeckungen entfernt worden waren, tauchten sie nicht wieder auf.

Widerstand – Das Tiergartener Reichsbanner

Am 22. Februar 1924 wurde in Magdeburg durch die drei Parteien der Weimarer Koalition (Zentrum, DDP und SPD) der Bund der republikanischen Kriegsteilnehmer, das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold gegründet. Es sollte helfen die Weimarer Republik gegen ihre radikalen Feinde zu schützen.

Wirkung in die ganze Welt

Das von Karl Abraham gegründete Berliner Psychoanalytische Institut wurde 1922 zum Vorbild der Psychoanalytischen Institute der Welt – und gilt bis heute als der „heilige Gral“ der Freud’schen Psychoanalyse.

Gertrud Winter

Stille Heldinnen (4)

Gertrud Winter – eine standhafte Widerständige in unserem Kiez

(von Hans Rainer Sandvoss, aus „Widerstand in Mitte und Tiergarten“)

Gertrud Winter (1896-1988) war auf Grund eines Verkehrsunfalls, der ihre Sehfähigkeit stark beeinträchtigte, vorzeitig aus der Polizeiverwaltung ausgeschieden. 1929 fiel ihr durch Erbschaft das väterliche Juweliergeschäft in der Tiergartener Kluckstraße 13 zu, das sie von nun an bis zur Zerstörung in den letzten Kriegswirren betrieb.

Liselotte Borde

Stille Heldinnen (3)

Als nach der November-Revolution 1918 das gleichberechtigte Frauenwahlrecht eingeführt wurde, begann der rasante Prozess der Emanzipation der Frauen und zumindest in Teilen der Republik und Teilen der Gesellschaft genossen Frauen ihre Beteiligung am politischen und gesellschaftlichen Leben.

Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 machten sich diese jedoch daran, „Frauen auf ihre angestammte Rolle zurück zu führen“.

Johanna Eck, Grete Hoffmann und Elisabeth Fritz

Stille Heldinnen (2)

Auch in unserm Kiez gab es die Widerständigen.

Drei von ihnen soll hier gedacht werden.